Hochsensible und ihre Begeisterungsfähigkeit

Hochsensible und ihre Begeisterungsfähigkeit, Beitragsbild

(Von Inga Dalhoff – b01) ♥ ♥ ♥ An sich gelten wir Hochsensible als abwägend und vorsichtig und Spontaneität ist nicht unbedingt unser zweiter Vorname. Wenn es allerdings eine Sache gibt, die uns packt, dann können wir eine große Begeisterungsfähigkeit an den Tag legen und uns selbst überholen.

Inga Dalhoff, Netzwerkmitglied
Inga Dalhoff

Wenn wir ein Projekt mit Potenzial entdecken, neugierig ein neues Interessengebiet erschließen, sich eine neue Freundschaft anbahnt, dann kann uns das wirklich mitreißen. Denn Gefühle sind für uns sehr intensiv und besitzergreifend, bestimmend und bisweilen überwältigend – und dazu zählt auch die Begeisterung.

Warum wir im Umgang mit der Begeisterung achtsam vorgehen sollten und wie wir das tun können, liest du hier.

Wenn wir uns selbst mit unseren vielfältigen Interessen begeistern

Besonders diejenigen unter den Hochsensiblen, die zu den Scannerpersönlichkeiten gehören, lieben es viele spannende Projekte parallel voranzutreiben, gleich einige lesenswerte Bücher zeitgleich zu lesen, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Ich erlebe eigentlich alle Hochsensiblen als vielfältig interessiert. Wir erholen uns gern von einem Projekt, in dem wir in ein anderes eintauchen.

Wir brauchen es, uns in all unseren Facetten zu erleben und immer wieder Neues zu lernen.

Wir lieben es, uns neu zu erfahren.

Und so sehr uns oberflächlicher Small Talk und eintöniger Berufsalltag, tägliches Einerlei oder uninspirierende Begegnungen langweilen können, so sehr können wir uns für aus unserer Sicht Sinnvolles begeistern. Wenn wir Potenzial in einem Projekt oder Menschen entdecken, das wir erkunden wollen, dann kann uns die Begeisterung zu spontanen Entschlüssen und etwas überstürztem Handeln verleiten. Und das wiederum kann uns richtig stressen, in die Erschöpfung und ein zu Viel von allem treiben.

Hochsensible und ihre Begeisterungsfähigkeit, hüpfender Mann

Wessen Begeisterung spüre ich gerade wirklich?

Und dann ist da noch die beachtenswerte Frage, wessen Begeisterung eigentlich Besitz von uns ergriffen hat. Ein begeisterter Mensch ist in der Lage, andere mitzureißen. Uns Hochsensible umso mehr, weil wir sehr empathisch sind und die Gefühle unseres Gegenübers so intensiv wie unsere eigenen wahrnehmen. Deshalb ist es besonders wichtig, wenn wir uns vor einer Entscheidung für ein begeisterndes Projekt, für eine Zusammenarbeit, für eine Freundschaft erst einmal auf uns selbst besinnen:

  • Ist es wirklich meine Begeisterung, die ich da spüre?
  • Oder ist es die Begeisterung des anderen, die sich auf mich übertragen hat?
  • Nährt die Begeisterung mein Herz und meine Seele?
  • Oder fühlt sich mein Ego, meine Persönlichkeit angestachelt?
Hochsensible und ihre Begeisterungsfähigkeit, Frau blickt in Himmel

Tief durchatmen und Ideen überschlafen

Ich erinnere mich, dass ich in meinen 30ern unfassbar viele Projekte gleichzeitig habe stemmen wollen. Alle haben mich neugierig gemacht, auf keines wollte ich verzichten. Alles erschien mir spannend und wichtig. Und wie sehr hat mich das erschöpft! Wie sehr habe ich mich zwischendrin in all den Aufgaben gefangen gefühlt. Wie oft habe ich Projekte nach zwei bis drei Jahren wieder losgelassen – entweder, weil ich Luft zum Atmen oder Raum für neue spannende Projekte brauchte.

Inzwischen kenne ich mich gut genug, um bei größeren Begeisterungsstürmen erst einmal tief durchzuatmen. Ich sage grundsätzlich nicht mehr spontan zu, mich in ein begeisterndes Projekt einzuklinken. Vielmehr überschlafe ich die Idee viele Nächte, bewege das Projekt oftmals sogar für einige Wochen in meinem Herzen. Wenn die Begeisterung anhält, dann entscheide ich mich, mich auf dieses Projekt einzulassen.

Wenn mich eine meiner eigenen Einfälle und Ideen vorantreibt und auf Realisation pocht, handhabe ich es genauso:

  • Mir die Idee notieren,
  • sie in mir bewegen,
  • meine Kräfte einschätzen,
  • mein Herz befragen.

Wie sehr ich es genieße, mich inzwischen so gut zu kennen! Nun gut, auch jetzt überhole ich mich dann und wann selbst. Doch ich bin unglaublich viel ruhiger und gelassener geworden und lasse mich von meiner eigenen oder der Begeisterung anderer nicht mehr einfach mitreißen.

Erst wenn mein Herz mir sagt, dass dieses Projekt stimmig, jene Idee umsetzungswürdig ist, geht es los.

Wie steht es um deine Begeisterungsfähigkeit?

Inga Dalhoff, Netzwerkmitglied für 82061 Neuried (D), Begleiterin für Hochsensible, www.zart-stark.de, Autorin von:


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4 Kommentare

  1. Ja, genauso bin ich , wenn ich besondere Menschen treffe, mit denen ich über Besonderes(keine Politik, Sport, Flüchtlingskriese, oder ob es im All noch Leben gibt) reden kann, dann erfüllt es mich!
    Ich möchte im Hier und Jetzt mich befinden und schauen was ich im Kleinen tun kann um Manches groß zu machen, ich kämpfe nicht um den Frieden in der Welt sondern um den Frieden im Herzen der Menschen, da gibt es viel zu tun und man kann Dinge bewirken, an die Keiner glaubt!
    Oft entwikelt sich aus diesen Gesprächen Ideen, die sich zu Projekte formen und die man am Liebsten sofort umsetzen möchte. Dann kommt man sehr oft drauf, dass es nicht so leicht ist, weil man gar nicht so viele Begeisterte findet!
    Dann ist die Enttäuschung natürlich groß und darauf folgt bei mir oft Resignation
    Alles braucht Zeit zu wachsen um zu blühen, leider fehlt mir oft die Geduld, weil es ja so wichtig wäre meine Idee umzusetzen. Meistens ist es dann so, dass wieder etwas kommt, dass mich begeistert und ich bin schon wieder mittendrinn!

  2. aaah, jetzt versteh ich, warum ich manchmal so von einem Menschen begeistert bin und nach 3 Monaten bemerke, dass es mich gar nicht nährt! Vielen Dank, das hat grad ein grosses Rätsel gelöst. Ich lasse mich eigentlich nicht so oft mitreissen und hatte daher „Katzenkammer“ – wie konnte mir das passieren, dass ich mich so geirrt habe. Aber klar, die Person war so von mir begeistert – und ich habe nicht erkannt, dass es nicht mein Gefühl war. Danke!!!

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