Hochsensibilität: Was bedeutet es wirklich, hochsensibel zu sein?
(lro-db175) Hochsensibilität, auch als Hochsensitivität bekannt, ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das bei etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung auftritt. Doch was bedeutet es wirklich, hochsensibel zu sein?
Hochsensible Menschen nehmen Reize aus ihrer Umgebung intensiver und feiner wahr als der Durchschnitt.
Das bedeutet, dass sie empfindlicher sind für Geräusche, Gerüche, visuelle Eindrücke und Emotionen anderer. Oft führt dies dazu, dass hochsensible Personen mehr Zeit für sich alleine benötigen, um sich zu erholen.
Was bedeutet Hochsensibilität überhaupt?
Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, bei dem Menschen über ein sehr feines und intensives Empfindungsvermögen verfügen. Sie nehmen Reize aus ihrer Umgebung, wie Geräusche, Gerüche, Stimmungen oder Eindrücke, besonders intensiv und detailreich wahr. Hochsensible Menschen zeigen oft eine hohe Empathie, eine tiefe emotionale Sensibilität, eine ausgeprägte Intuition und eine hohe körperliche Empfindlichkeit.
Hochsensibilität ist KEINE psychische Störung, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal.
Es kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben, je nachdem, wie gut die hochsensible Person mit ihren Empfindungen umgehen kann. In der richtigen Umgebung und mit entsprechenden Bewältigungsstrategien kann Hochsensibilität als große Stärke und Bereicherung empfunden werden.
Wie kann man Hochsensibilität erkennen?
Hochsensibilität kann auf unterschiedliche Weise erkannt werden. Hier sind 6 typische Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass eine Person hochsensibel ist:
1. Intensive emotionale Reaktionen:
Hochsensible Menschen reagieren oft besonders stark auf Emotionen – sowohl ihre eigenen als auch die anderer Menschen.
2. Empfindlichkeit gegenüber Reizen:
Hochsensible Personen können empfindlich sein gegenüber lauten Geräuschen, starken Gerüchen oder grellem Licht.
3. Feine Wahrnehmung von Details:
Hochsensible Menschen nehmen oft subtile Details wahr, die anderen leicht entgehen.
4. Überstimulation:
Hochsensible Menschen können schnell überfordert sein, wenn sie mit zu vielen Reizen konfrontiert werden.
5. Tiefe Empathie:
Hochsensible Menschen können sich stark in andere hineinversetzen und deren Gefühle besonders intensiv nachempfinden.
6. Kreativität und tiefe Denkfähigkeit:
Viele hochsensible Menschen sind kreativ und haben eine tiefe Denkfähigkeit.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch individuell ist und Hochsensibilität nicht immer offensichtlich sein kann. Wenn du dir unsicher bist, ob du oder jemand, den du kennst, hochsensibel ist, kann es hilfreich sein, mit einem Fachmann oder einer Fachfrau zu sprechen.
Du kannst aber auch einen Test machen. Siehe: https://www.hochsensibilitaet-netzwerk.com/hochsensibel-test/
7 typische Herausforderungen von Hochsensiblen
Einige typische Herausforderungen sind zum Beispiel:
1. Reizüberflutung:
Hochsensible Menschen nehmen Reize wie Geräusche, Gerüche, Licht und berührende Empfindungen stärker wahr als andere Menschen. In einer lauten und hektischen Umgebung können sie schnell überfordert sein.
2. Empfindlichkeit gegenüber Stress:
Hochsensible Menschen reagieren oft empfindlicher auf Stress und sind anfälliger für Überlastung und Burnout.
3. Empathie und Mitgefühl:
Hochsensible Menschen haben oft eine hohe Empathie und Mitgefühl für andere, was sie emotional belasten kann, wenn sie die Gefühle anderer zu stark aufnehmen.
4. Überforderung in sozialen Situationen:
Aufgrund ihrer Empfindlichkeit können hochsensible Menschen sich in sozialen Situationen schnell überwältigt fühlen und sich zurückziehen.
5. Selbstzweifel und Unsicherheit:
Hochsensible Menschen neigen oft dazu, sich selbst und ihre Fähigkeiten zu hinterfragen und haben manchmal Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen.
6. Mangelnde Selbstfürsorge:
Hochsensible Menschen kümmern sich oft mehr um das Wohlergehen anderer als um ihr eigenes, was zu Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse führen kann.
7. Akzeptanz und Verständnis:
Hochsensible Menschen stoßen manchmal auf Unverständnis und Ablehnung von anderen, da ihre Sensibilität als Schwäche angesehen werden kann. Dies kann zu Isolation und Einsamkeit führen.
Was wird hochsensiblen Menschen geraten?
Hochsensiblen Menschen wird oft geraten, sich selbst gut zu kennen und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen. Ihnen wird geraten, auf ihre Körpersignale zu achten und sich bewusst Auszeiten zu gönnen, um Überstimulation zu vermeiden.
Es wird empfohlen, sich in ruhigen und entspannten Umgebungen aufzuhalten und sich vor übermäßigem Stress zu schützen.
Außerdem wird geraten, sich mit anderen hochsensiblen Menschen auszutauschen und Unterstützung zu suchen, um sich besser zu verstehen und mit ihrer Sensibilität umzugehen. Es kann auch hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung von Therapeuten oder Coaches zu holen, um Strategien zur Selbstregulation zu erlernen.
Du darfst hochsensibel sein
Es fördert das hochsensible Wohlbefinden ungemein, zu erkennen, dass es völlig in Ordnung ist, hochsensibel zu sein. Es ist wichtig, sich selbst anzunehmen und für sich selbst zu sorgen, wenn man hochsensibel ist.
Es gibt mehr positive als negative Aspekte des hochsensiblen Seins, wie zum Beispiel viel Empathie, hohe Kreativität und eine sehr starke Intuition.
Sich selbst zu akzeptieren und wertzuschätzen, unabhängig von den Erwartungen anderer, ist der Schlüssel für ein glückliches Leben, auch als hochsensibler Mensch.
Ist es sinnvoll, sich als hochsensibler Mensch zu outen?
Es kommt ganz darauf an, in welcher Situation man sich befindet. In manchen Fällen kann es hilfreich sein, sich als hochsensibler Mensch zu outen, um Verständnis und Unterstützung von anderen zu erhalten. Das kann vor allem am Arbeitsplatz oder in persönlichen Beziehungen hilfreich sein, um Missverständnisse zu vermeiden und die eigenen Bedürfnisse besser kommunizieren zu können.
Allerdings ist es auch wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass nicht jeder über hochsensible Menschen Bescheid weiß oder Verständnis dafür aufbringen kann.
In manchen Situationen kann es deshalb besser sein, dies für sich zu behalten und sich nur mit Menschen zu umgeben, die einem unterstützend gegenüberstehen. Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob es sinnvoll ist, sich als hochsensibler Mensch zu outen. Dabei sollte grundsätzlich bedacht werden, auf seine eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu achten.
Lässt sich Hochsensibilität diagnostizieren?
Es gibt natürlich keine offizielle medizinische Diagnose für Hochsensibilität, da sie nicht als psychische Störung oder Krankheit gilt. Es gibt jedoch Tests und Fragebögen, die verwendet werden können, um festzustellen, ob eine Person hochsensibel ist. Darüber hinaus kann ein Fachmann wie ein Psychologe oder Therapeut dabei helfen, eine Einschätzung vorzunehmen und Unterstützung anzubieten, falls erforderlich.
Es gibt keinen Grund, Hochsensibilität negativ anzusehen und eine psychologische Unterstützung oder Therapie ist nur in Ausnahmefällen erforderlich.
Hochsensibilität ist ein Begriff, der oft verwendet wird, um Menschen zu beschreiben, die besonders empfindlich auf Reize und emotional auf ihre Umgebung reagieren. Diese Eigenschaft findet sich in der psychologischen Literatur unter dem Konzept der „sensorischen Verarbeitungs-Sensitivität“ (SPS).
In der Summe gibt es also keine formale klinische Diagnose für Hochsensibilität wie es sie für psychische Störungen im Diagnosemanual DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Ausgabe) oder in der ICD-10 (International Classification of Diseases, 10. Ausgabe) gibt.
Unabhängig davon könnte ein Psychologe oder Psychotherapeut jedoch im Rahmen einer umfassenderen psychologischen Bewertung Hochsensibilität in Betracht ziehen, insbesondere dann, wenn die Empfindlichkeit des Individuums zu signifikanten Problemen im Alltag führt. In diesen speziellen Fällen könnte eine professionelle Beratung tatsächlich hilfreich sein, um optimal mit der Hochsensibilität umzugehen. Dazu stehen dir unsere regionalen Ansprechpartner zur Verfügung, siehe: https://www.hochsensibilitaet-netzwerk.com/hochsensibilitaet-therapeuten/
Fazit
Hochsensibilität bedeutet, dass man aufgrund einer überdurchschnittlich stark ausgeprägten Sensibilität besonders empfindsam auf Reize reagiert. Hochsensible Menschen nehmen ihre Umwelt vollständiger und umfangreicher wahr. Sie empfinden Gefühle und Sinneseindrücke intensiver als andere. Dies kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben.
Akzeptiere deine eigene Hochsensibilität und lerne damit umzugehen, um ein erfülltes und ausgeglichenes Leben zu führen.
Es ist auch wichtig, sich selbst und seine Bedürfnisse gut zu kennen und sich selbst zu schützen, um Überlastung und Burnout vorzubeugen.
Hochsensibilität ist keine Schwäche, sondern eine besondere Gabe, die es zu schätzen und zu nutzen gilt.
Luca Rohleder, Gründer des Netzwerks und Autor von:
Luca Rohleder
Die Berufung für Hochsensible
Wie feinfühlige Menschen besser loslassen, ihr Urvertrauen stärken und berufliche Erfüllung finden können.
ISBN 9783981571141
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