Hochsensible und Esoterik

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(scs-db107-b04) Hochsensible Menschen sind aufgrund ihrer feinen Wahrnehmung besonders empfänglich für Themen der Esoterik.

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Ein Beitrag von Silvia Christine Strauch

Doch sie sollten stets kritisch hinterfragen, was an den verschiedenen Theorien der Esoterik dran ist und im Zweifelsfall für die Bewältigung des eigenen Lebens auf Eigenverantwortung und gesunder Menschenverstand setzen.

Warum Hochsensible mit Esoterik kritisch umgehen sollten

Früher hat man Esoterik gerne mit „Geheimlehren“ übersetzt. Heutzutage meint man damit eher eine „höhere“ Erkenntnis und den Weg, der zu ihr führen soll. Man kann damit auch die tieferen, inneren Geheimnisse der Religion zählen. Mystisches rankt sich um alles mögliche Wissen, über Religionen, Sekten, Steine, Feen, Elfen, Feng Shui und vieles mehr. Seit Jahrzehnten werden diverse Kurse angeboten, um sich selbst zu finden, Schwingungen wahrzunehmen, Wasseradern zu finden oder den richtigen Schmuckstein zur entsprechenden Gelegenheit auszuwählen.

Hochsensible Personen sind für solche Dinge höchst empfänglich.

Sie besitzen eine sehr feine Wahrnehmung und nehmen viele Dinge wahr, die von anderen übersehen werden. Bei esoterischen Treffen findet man im Allgemeinen viele Gleichgesinnte, viele hochsensible Personen, die einem durch das gegenseitige Verständnis die Kommunikation erleichtern. Schwierigkeiten bestehen allerdings meist mit der Abgrenzung.

Hochsensible brauchen mehr Zeit zur Verarbeitung

Eine hochsensible Person nimmt sehr viel auf und braucht eine gewisse Zeit und Ruhe um diese Eindrücke verarbeiten zu können. Man braucht Zeit, um die neuen Eindrücke mit den eigenen Erfahrungen abzugleichen, sie abzuschätzen, einzuschätzen, für sich selbst beurteilen zu können.

Gleichzeitig ist dazu allerdings eine gewisse Form der Abgrenzung notwendig, um nicht von den Eindrücken und Meinungen anderer Menschen überrollt zu werden und unter Umständen irgendetwas zu glauben, was einem bei näherer Betrachtung reichlich unsinnig vorkommt.

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Esoterik kritisch hinterfragen

Oftmals sind diverse Lehren oder Ratschläge nicht mehr als Hilfsmittel zur eigenen Weiterentwicklung. Es kann nicht darum gehen, irgendwelchen Hirngespinsten zu folgen, sondern man sollte sich die Mühe machen, Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen.

Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass viele Dinge, die früher nicht wirklich belegbar waren, heutzutage durch die Naturwissenschaften belegt wurden. Zum Beispiel hat die Teilchenforschung erbracht, dass es durchaus möglich ist, dass sich ein Teilchen gleichzeitig an unterschiedlichen Orten befinden kann.

Hierbei sollten man allerdings nicht direkt den Schluss ziehen, dass sich auch ein Mensch gleichzeitig an unterschiedlichen Orten befinden kann, aber es lässt den Begriff der Parallelwelten in einem völlig neuen Licht erscheinen. Auch die Wirkung von Farben und die Aromatherapie sind in der Zwischenzeit erforscht worden. Bei Vögeln ist ihre Sensibilität auf Magnetismus bekannt, es gibt Versuche, die belegen, dass auch der Mensch sensibler darauf reagiert, als man früher meinte.

Besinnung, Toleranz und Verantwortung

Sinnvoll ist es sicherlich immer, nach dem „warum“ zu fragen und nicht einfach zu „glauben.“ Es gibt nicht umsonst das geflügelte Wort: „Glauben heißt nicht wissen“. Es gilt Offenheit zu entwickeln, unterschiedliche Meinungen zuzulassen und sie gedanklich durchzuspielen. Und es geht darum, sich auf sich selbst zu besinnen und sich seines Selbst sicher zu werden. Und das bedeutet Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

Leben nach dem Tod?

Seit Anbeginn beschäftigt die Menschheit die Frage des Lebens nach dem Tod. Die Religionen beantworten diese Frage auf unterschiedliche Weise. Letztendlich wird allerdings die Aussicht auf ein Leben nach dem Tod als Druckmittel eingesetzt, um die Menschen in der Gegenwart zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen.

Ist wirklich die Aussicht auf ein Leben nach dem Tod, die Aussicht, dass es ein wie auch immer geartetes Gericht gibt, nötig, um Menschen zu einem menschenwürdigen Verhalten zu bewegen? Materie ist Schwingung, Schwingung stirbt nicht, in einer wie auch immer gearteten Schwingung bleiben wir erhalten, aber sicherlich nicht in einer personifizierten Form.

Diese Schwingung wird in Form von Materie sicherlich auch irgendwann „wiedergeboren“ werden. Dazu ist weder Himmel noch Hölle notwendig und schon gar nicht ein wie auch immer geartetes Gericht.

Warum nur erscheint vielen Menschen ein Leben nach dem Tod so wichtig, wir haben doch dieses Leben hier?

Die Religionen arbeiten alle mit Symbolen. Ist es nicht an der Zeit, diese Symbole aufzulösen und auf naturwissenschaftlicher Ebene zu agieren?

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Sich selbst mehr vertrauen

Gerade hochsensible Personen nehmen so viel mehr wahr als ihre Mitmenschen, sie sollten sich selbst mehr Vertrauen schenken. Es geht im Leben nicht darum, möglichst viele Kurse zu besuchen oder die alleinseligmachende Religion zu finden.

Es geht darum, aufzuwachen, mitzudenken, zu hinterfragen und für sich selbst zu entscheiden.

Jeder Mensch ist einzigartig, jeder Mensch hat seine eigenen Erfahrungen, letztendlich kann nur jeder für sich selbst entscheiden, was richtig ist für ihn, er selbst muss auch die Konsequenzen aus seiner Entscheidung tragen. Viele Menschen versuchen über die Köpfe anderer hinweg zu entscheiden, dies geht aber nur mit deren Einwilligung, bzw. mit deren Nichtreaktion.

Silvia Christine Strauch, Buchautorin von


Meine Hochsensibilität positiv gelebt, BuchcoverSilvia Christine Strauch
Meine Hochsensibilität positiv gelebt
Persönliche Einsichten aus einem langen, bewegten Leben

ISBN 9783981797503

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6 Kommentare

  1. Ich bin froh über Texte wie diesen bzgl HSP, der OHNE die leider bei HSPs offenbar wirklich weit verbreitete Esoterik auskommt. Den Mangel an esoterikfreier Literatur über HSP finde ich schade und es erschreckt mich, dass teilweise auch manche Psychologen ernsthaft esoterische Ideen in ihrer „Fach“-Literatur bzgl. HSP vermitteln wollen.

  2. Nun ist doch geschichtlich Betrachtet, das vermeintliche Wissen von heute, der Irrtum von morgen.
    Esoterik ist der „innere Weg“ und als polare entsprechung findet sich die Exoterik als „äußerer, materieller Weg in seiner Auprägung zB. als Wissenschaft. Diese Dualität ist an sich schon ein esoterisches Prinzip. Bitte verwechseln oder werfen Sie die Esoterik mit New Age Strömungen und der gleichen in einen Topf. Selbst die Wissenschaften funktionieren für den Mensch „Wissenschaftler nach Alchemistischen Grundsätzen der Elemente und dem selischen Inhalt ihrer äusserlich sichtbaren Symbolik, die wiederrum nicht zufällig ist. Die hermetischen Glaubenssätze der Resonanz, der Entsprechungen etc. haben nichts mit Glauben an einen infantielen Gott zu tun, der mit seinem Ameisenhaufen spielt, sondern ganz happtisch zu erfahrenden Erkenntnissen die in jeder Beziehung oder als Homöophtie Ausdruck finden. Richtig ist allerdings sich nicht zum Sklaven einiger der daraus entwickelten Techniken zu machen. Als Beispiel die Astrologie (später Astronomie): Dieses Werkzeug ist ein ganz persönlicher Seelenspiegel, der nichts in den Händen von Propheten oder in der tageszeitung zu suchen hat um den leuten irgendwelche Versprechungen zu machen. der Erwach-sene hat damit ein Mittel um seinen Ur-Grund und sein Geburtsversprechen für sich zu erforschen und damit Verantwortung und Selbstbestimmtheit zu erlangen, die ihm die ach so bösen Transite ( schuldzuweisung) nutzbringend leben lassen, anstatt nur zu erleben.

  3. Liebe Silvia,

    vielen Dank für Deinen Artikel. Die Thematik finde ich sehr interessant.

    Jedoch treffen die von Dir geschriebenen Dinge auf alle Menschen zu:
    Zu Hinterfragen, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu fällen und Konsequenzen zu ertragen. Das sollten alle Menschen tun. Ich sehe keine speziellen Bezug zu Hochsensibilität.

    Vielmehr empfinde ich den von Dir hergestellten Bezug von Esoterik und die Anziehungkraft auf Hochsensible als sehr negativ dargestellt. Deine eigene Meinung kommt sehr stark durch und ich habe beim Lesen den Eindruck gewonnen, dass es sogar „lächerlich“ oder „Quatsch“ ist, sich mit „irgendwelchen gearteten esoterischen Dingen“ zu beschäftigen.

    Ist es nicht jedem selbst überlassen auf welche Art und Weise er/sie sich entwickelt, Antworten auf Fragen bekommt und ob es naturwissenschaftlich belegt sein muss oder „esoterisch“ ist?

    Was genau ist Esoterik? Und wie wissenschaftlich belegt sind die wissenschaftlichen Theorien wirklich? Welche von beiden Richtungen ist die Richtige? Gibt es dass, was ich sehe nicht oder will ich es nicht sehen?

    Wir alle, ob hochsensibel oder nicht, müssen unseren Weg alleine finden und dürfen dafür alles ausprobieren. Eine Bewertung und Tadelung dieses Weges ist kontraproduktiv und hat nichts damit zu tun jemanden vor etwas bewahren zu wollen, denn auch dass geht nicht.

    Viele Grüße
    Cordula-Maya Rosenberg

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