Hochsensibilität nicht mehr als Belastung erleben
(nfe-db160) Die Allermeisten sind auf der Suche nach Erklärungen für Schwierigkeiten und Symptome, die sie im Alltag belasten. Sie beginnen dann ihre Probleme zu googlen oder wenden sich an Therapeuten – und gelangen so zum Thema Hochsensibilität. So ist die Entdeckung der eigenen Hochsensibilität zu Beginn zwar meist eine erleichternde Erklärung, aber dennoch oft überwiegend negativ konnotiert. Der Wunsch, die eigene Hochsensibilität nicht mehr als Belastung zu erleben, ist natürlich nachvollziehbar, und darum geht es auch im folgenden Text.
In unserer heutigen Lebensweise kann es schnell passieren, dass die eigene Hochsensibilität als starke Belastung wahrgenommen wird.
Das höre ich auch immer wieder in meinen Gesprächskreisen und in meinen Coachings. In der Familie ist es eine Herausforderung, die Anforderungen der Kinder mit dem eigenen Bedürfnis nach Ruhe und „Me-Time“ in Einklang zu bringen, im Beruf sind viele permanent an der Grenze zur Reizüberflutung oder ihr Bedürfnis nach Sinn ist nicht ausreichend erfüllt, gesundheitlich haben viele mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu kämpfen, oder durch ein erhöhtes Stresslevel auch mit körperlichen und psychischen Folgeerkrankungen zu tun, bei manchen ist auch die Erschöpfung ein ständiger Begleiter.
Wie schaffst du es nun, deine Hochsensibilität nicht mehr als Belastung zu erleben?
Oder vielleicht sogar die Stärken deiner Sensibilität (Du hast mal in irgendeinem Artikel gelesen, dass es sie geben muss!) WIRKLICH als solche zu fühlen?
Wenn du aktuell versuchst, dich den Anforderungen deiner Umgebung (der Arbeitswelt, der Gesellschaft, den Erwartungen deiner Familie, etc.) anzupassen, ist dabei ein konstantes Stresslevel vorprogrammiert. Ein konstant erhöhtes Stresslevel geht mit einem hohen Cortisol-Spiegel einher, der auf Dauer allerlei negative Auswirkungen mit sich bringt – Schlafstörungen, innere Unruhe, schnell reizbar sein, noch mehr Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug, körperliche Symptome (Rückenschmerzen, Migräne, Anfälligkeiten für Erkältungen, …) bis hin zum Burnout.
Unser Körper ist dann im Überlebensmodus – viele Regenerations- und Heilungsvorgänge sind in diesem Modus erstmal gestoppt – und auch der Zugang zur wundervollen hochsensiblen Intuition und vielen weiteren Stärken ist in diesem Modus eher schwer zugänglich.
Anstatt dich also zu fragen: „Wie kann ich belastungsfähiger werden?“, frage dich lieber:
„Wie kann ich meine Umgebung so gestalten, dass sie mich unterstützt, mich auftankt, mir guttut?“
Es ist wirklich elementar hier die Perspektive zu wechseln, und DICH nicht länger als den Kern des Problems zu betrachten, dich nicht mehr mit anderen zu vergleichen. Mach dir wirklich bewusst, welche Umgebung dir hilft, „at your best“ zu sein. Wo würdest du dann wohnen? Mit welchen Menschen (und wie lange) wärst du zusammen? Welche Tätigkeiten würdest du mehr tun, welche weniger? Erlaube dir hier mal, so richtig ins Träumen zu kommen – Denn oftmals liegt in unseren Träumen der Schlüssel zu unserer tiefen Erfüllung.
Dabei geht es nicht darum, von heute auf morgen radikal alles zu ändern – etwa überstürzt deinen Job zu kündigen, den Kontakt zu allen Menschen komplett abzubrechen, die dir nicht guttun. Aber es geht darum, dein Bewusstsein zu schärfen und dann nach und nach kleine Schritte zu gehen, um dir diese Umgebung auch immer mehr zu schaffen. Das ist in etwa so wie bei einer Pflanze, die einfach bestimmte Bedingungen braucht, um wachsen und gedeihen zu können.
Wenn du aktuell noch in einer Umgebung steckst, in der du sprichwörtlich nicht genug Erde, zu viel Wasser oder zu wenig Sonnenlicht bekommst, dann kannst du dort nicht gesund wachsen und deine Potentiale entwickeln, dann kannst du dort die Stärken deiner Hochsensibilität nicht wirklich spüren und nutzen. Also, Hand aufs Herz (nimm das gerne mal wörtlich und lege für einen Moment mal deine rechte Hand auf dein Herz).
Was brauchst du, um zu wachsen, um aufzublühen?
Drei Quick-Tipps, damit du Hochsensibilität nicht mehr als Belastung erlebst:
1. Suche dir Menschen, die dich in deiner Feinfühligkeit akzeptieren!
Vernetze dich mit anderen Hochsensiblen, das kann oft ungemein erleichternd sein. Ein Teilnehmer meiner hochsensiblen Austauschrunde schrieb letztens: „Ich weiß gar nicht, was ich von der Runde erwartet habe. Aber nun fühle ich mich weniger allein auf der Welt!“
2. Arbeite an deinem Stresslevel! Binde regelmäßig Entspannung in deinen Alltag ein.
Ich kann dir beispielswiese die 4-7-8 Atmung oder EFT (Emotional Freedom Technik) sehr empfehlen. Falls das Thema für dich relevant ist, empfehle ich dir auch meinen Hochsensiblen- kompatiblen Kurs „Stress less!“.
3. Mache kleine Schritte.
Welchen kleinen Schritt kannst du nächste Woche gehen, um dir mehr Energiespender in deine Umgebung zu holen? Vielleicht ist es, einen ruhigeren Weg zur Arbeit zu wählen? Vielleicht mehr „Me-Time“ für dich einzuplanen? Und dann setze dir weitere Meilensteine für die nächsten Monate:
- Ist es vielleicht höchste Zeit deinen Wohnort zu wechseln?
- Wenn ja, wann ist ein geeigneter Zeitpunkt dafür?
- Was kannst du grundsätzlich tun, um dein Reizlevel zu senken?
- Lässt sich evtl. zusätzliche Zeit im Home-Office einrichten, etc.?
Nicole Fehrenbacher, Coach für Hochsensibilität & Berufung finden, www.NicoleFehrenbacher.com, Netzwerkmitglied für 40699 Erkrath (D)