Interview: Warum gesunder Schlaf für Hochsensible sehr wichtig ist

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(mri-db008-b01) Interview mit der Expertin für „gesunden Schlaf“ Monika Richrath:

Warum ist gesunder Schlaf wichtig und gerade für Hochsensible entscheidend?

Monika Richrath, Profilbild
Ein Beitrag von Monika Richrath

Monika Richrath: Guter Schlaf ist natürlich für alle Menschen wichtig. Für Hochsensible mit ihrer Empfindsamkeit und Empfindlichkeit aber besonders. Ich denke, dass gerade hochsensible Menschen besonders anfällig sind für Schlafstörungen und hier vor allen Dingen für die psychologische Seite. Kopfkino ist etwas, was die meisten hochsensiblen Menschen sehr gut kennen. Und das kann ja bei vielen HSP auch schnell mal richtig schlimme Ausmaße annehmen, weil man sich die schlimmsten Szenarien in den düstersten Farben ausmalt und dabei immer tiefer in eine Stressspirale gerät, so dass der gute Schlaf in immer weitere Ferne rückt.

Schlaflosigkeit ist ja heute so etwas wie eine Volkskrankheit. Als ich im Bekanntenkreis erzählt habe, dass ich ein Buch über gesunden Schlaf schreibe, gab es immer die gleiche Reaktion: „Ach, Schlaf, ich schlafe so schlecht …“ Ich habe mich auf die Suche gemacht und versucht, herauszufinden, was zu gutem Schlaf eigentlich gehört, wie man es schafft, wieder zu schlafen und ich habe dabei äußerst interessante Dinge herausgefunden.

So hat es sich herausgestellt, dass es letzten Endes nämlich mit dem Schlaf gar nicht so schwierig ist. Vor allen Dingen geht es darum, eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen, die sehr viel damit zu tun hat, wie wir leben wollen und wie wir uns selbst behandeln. Ehrlich gesagt, bin ich selbst ein bisschen überrascht, dass ich als Hochsensible im Zuge der Recherchen wieder zu richtig gutem Schlaf zurückgefunden habe, so wie früher. Ich lege mich hin und bin fast sofort weg. Und wenn das mal nicht so ist, dann weiß ich auch meistens genau, warum nicht. Und warum ich nachts vielleicht aufwache auch. Letzen Endes hat alles, was wir während des Tages tun, Konsequenzen für unseren Schlaf.

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Was passiert mit uns, wenn wir zu wenig oder schlecht schlafen?

Monika Richrath: Während des Schlafs reinigt sich der Körper von Giftstoffen und versucht mit vielfältigen Belastungen (wie z. B. Viren, Bakterien, Toxine, schädliche Lebensmittel) fertig zu werden. Das funktioniert aber nur, wenn der Körper so wenig Stress wie möglich hat und nicht von anderen Aufgaben in Anspruch genommen wird.

Auch das Gehirn braucht diese minimale Stressbelastung, weil es sich während des Schlafs von giftigen Schadstoffproteinen reinigt (die übrigens mit Alzheimer in Verbindung gebracht werden). Dies bedeutet: Wenn wir nachts nicht schlafen oder nicht genügend schlafen, kann der Körper die für ihn so notwendige Reinigung nicht durchführen, die Stressabwehr des Körpers leidet und wir werden schneller krank.

Worin siehst du die Ursachen für eine Schlafstörung?

Monika Richrath: Ganz klar darin, dass wir das Maß für uns selbst verloren haben, für unsere Menschlichkeit, oder für unser Menschsein, falls das besser klingt. Die zunehmende Technisierung hat dazu geführt, dass wir uns selbst wie Maschinen behandeln. Aber wir sind eben keine Maschinen und wir haben ganz spezielle menschliche Bedürfnisse, das ist etwas, was wir unbedingt im Blick behalten müssen.

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Welche grundsätzlichen Tipps hast du, nicht nur für Hochsensible, um dauerhaft von einem gesunden Schlaf zu profitieren?

Monika Richrath: Natürlich ist es wichtig, sich zu überlegen, was man sich selbst eigentlich wert ist, wieviel das eigene Leben einem wert ist, die eigene Gesundheit, der eigene Körper. Darauf läuft es letzten Endes hinaus. Unser modernes Leben heute bringt so viele Verhaltensweisen mit sich, die besonders für hochsensible Menschen verstörend sind und dem Erhalt unserer Gesundheit aktiv entgegenarbeiten.

Die Leser sind meist überrascht, wie viele Stellschrauben es für den Schlaf gibt. Letzten Endes geht es darum, für sich selbst eine gute Schlafroutine zu entwickeln – und das umfasst weit mehr, als zu welcher Uhrzeit man ins Bett geht. Die Schlafroutine beginnt vielmehr schon in dem Augenblick, in dem man die Augen aufschlägt, und dann kommt es darauf an, was man weiter tut.

Wenn man den menschlichen Körper mit dem eigenen Auto vergleicht, dann würden die meisten Menschen zu dem Entschluss kommen, dass sie ihr Auto weit besser behandeln als sich selbst. Hier ist einfach ein großes Umdenken notwendig. Ich hoffe ja sehr, dass es mir mit meinem Buch gelungen ist, für einige Menschen da ein Umdenken anzustoßen. Das würde ich mir jedenfalls wünschen.

Vielen herzlichen Dank für das schöne Interview.

Monika Richrath, Coach für Klopfakupressur, www.eft-fuer-hochsensible-menschen.de,  Autorin von:


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