Die Angst, sein Herz zu öffnen

Die Angst, sein Herz zu öffnen, Artikel
Astrid Hess
Ein Beitrag von Astrid Hess

(ahe-b02) Kennst du die Angst, dein Herz für die Liebe zu öffnen? Kennst du das Zurück-Schreck-Gefühl, wenn aus deinem Herzen ein leuchtender Impuls sprudelt und dein Verstand sofort rückmeldet: „Das kannst du doch nicht machen.“.

Kennst du es,

  • dass du Impulsen nicht folgst,
  • dass du Worte nicht sagst,
  • dass du Dinge nicht tust?

weil dein Verstand dich zurück hält bzw. dich etwas hindert deinem Herzen zu folgen? Ist es dein Verstand…dein Ego… ? ….und wozu dient dir das?

Vertraute, scheinbar sichere Strukturen möchten aufrecht erhalten werden, um dich zu schützen vor schmerzhaften Erfahrungen. Doch sie hindern dich auch daran glücklich, frei und liebend DU selbst zu sein.

Angst ist das Gegenteil von Liebe und Vertrauen. Aktuell wird Angst sehr genährt, nicht durch die Geschehnisse der Welt, sondern durch die Form der Verbreitung in den Medien. Ich erschrecke wie viele Postings z. B. auf Facebook unterwegs sind, die mit Texten und Fotos den Focus auf die Verbreitung von Gewalt lenken und somit auch Ängste und Unsicherheiten nähren.

„Was auch immer passiert, behalte dein Lächeln und verliere dich in der Liebe!“ (Rumi)

Wie wäre es, wenn dir das gelingt?

… wenn du frei deinem Herzen und deiner Sehnsucht folgst?
…doch vielleicht möchtest du dein Herz vor erneutem Schmerz schützen …

Du bist verletzt. Das verstehe ich sehr gut!

Wir alle sind verletzt und tragen Wunden…, Narben auf der Seele und in unserem Herzen. Ich begegne in meiner Praxis und in meinem Leben sehr vielen Menschen. Besonders in der Begegnung im Tanz spüre ich die verschlossenen Herzen, mit einer tiefen Sehnsucht nach Nähe, Liebe, angenommen und verbunden sein.
Doch Stopp … bitte nicht zu nah … Ein Tanzpartner sprach es direkt aus: „Du schaust so tief. Das möchte ich nicht.“ Ein Satz, gesprochen aus der Angst gesehen zu werden, vielleicht aus einer tiefen Verletzung heraus, die im Herzen verschlossen ist, statt sie liebend anzuschaut.

In unserem Erleben und Fühlen stehen aktuelle Erfahrungen erst mal im Vordergrund. Ein Mensch, den du geliebt hast, hat dich verletzt, dich verlassen, dich abgelehnt und diesen Schmerz willst du nicht noch einmal spüren. Doch dieser Mann, diese Frau hat diesen Schmerz nicht verursacht. Er/sie hat dich nur auf eine Wunde aufmerksam gemacht, die noch schmerzt, die vielleicht noch nie gesehen, gehalten, oder beweint wurde. Es ist eine alte Wunde.

Die Angst, sein Herz zu öffnen, Beitragsbild02

Meine tiefste Verletzung ist so alt wie ich heute bin …

… und ich brauchte ein paar Jahre um so weit zurückzugehen und dort die Ursache zu entkernen. Der Weg dorthin führte über viele Begegnungen und Beziehungen, in denen diese Wunde immer wieder berührt, ja auch aufgerissen wurde. Und oft sah ich nur das Jetzt…die Schuld in dem Anderen, der mir diesen Schmerz zufügt.
Ich habe mir natürlich die Frage gestellt: „Was ist mit mir, dass mir das immer und immer wieder begegnet?“ Ich bin immer schon den Weg der Liebe gegangen, habe aber dabei unbewusst genau die Menschen in mein Leben geholt, die mich immer wieder an der gleichen Stelle verletzten konnten. Das war mir vertraut, da kannte ich mich aus. Jede erneute Begegnung hat mein „scheinbares“ Wissen und meine Erfahrung bestätigt, dass mit mir irgendetwas nicht stimmt.

Also Herz und Liebe einpacken, funktionieren und dem Verstand folgen….hmmm …..!!!

Diese Entscheidung konnte ich nie wirklich lange halten, denn ich hörte dabei auf, lebendig zu sein. Da ich das Leben so sehr liebe, ich hier auf dieser Erde, um zu lieben…und dazu noch Mega neugierig und auch mutig bin, brach ich Schale um Schale ….

 „Lieber ein volles Herz mit Flattern in den Beinen
Wie ein Adler hoch geflogen hin zum Horizont
Lieber tief getaucht Ozeane zu ergründen
Lieber ein Feuer in der Seele als nie geliebt“
(Elke Voltz)

In der Liebe entfaltet sich Freiheit, Glück, Freude und Lachen. Vertrauen, Sein und wahres Miteinander. Und nur in der Liebe …

Nach meiner therapeutischen Ausbildung machte es in meiner Ausbildung zur Lebens- und Trauerbegleitung 1998 ein heftiges „klick“. Ich bin willkommen, wenn ich mich selbst willkommen heiße, wenn ich mich selbst in den Arm nehme und liebe. Ach so……..es genügt nicht dies zu wissen, ich muss es auch tun und fühlen!

Ich bin willkommen und werde geliebt, wenn ich mich mir selbst zuneige, den Focus von anderen weg nehme und begreife, dass ich die schmerzhaften Wiederholungen in mein Leben hole. Nicht da draußen liegt das Heilwerden, es liegt in mir!

Aha, ich wähle meinen Weg
Aha, ich wähle meine Gegenüber
Aha, ich wähle Glück
Aha, und ich wähle auch wie ich mit all dem, was ich erfahre, umgehe

„Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben,
sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist, als die Angst.“

(Ambrose Red Moon)

Und glaube mir – Liebe ist wichtiger.

Ich möchte dir Mut machen, denn es funktioniert und es lohnt sich. Raus aus der Angst und hinein in die Liebe. Nimm deinen Schmerz in dein Herz und gehe für die Liebe.
Beginne mit einer Reise zu deinem inneren Kind. Schau, wo hat die Verletzung begonnen. Nimm es in deine Arme, sei das für dein Mädchen, deinen kleinen Jungen. Nähre es, halte es, heile es. Dort beginnt deine Selbstliebe.
In diesem Prozess wirst du frei und selbstbestimmt, um nicht anderen Menschen oder der Welt die Verantwortung zu übergeben.

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Liebe, als seist du nie verletzt worden

Entscheide dich für die Liebe. Das kannst du jetzt sofort ausprobieren. Öffne deine Arme und halte dich liebevoll und warm, so wie du dein Kind oder einen von dir geliebten Menschen hältst..und wenn dir das komisch vorkommt oder du erst mal nichts fühlst – okay. Das darf sein. Das geht nicht immer sofort. Vielleicht taucht ein Schmerz auf, wunderbar – da geht’s lang!

Und wenn das nächste Mal ein Mensch deine Wunde berührt, spüre es. Erlaube dir den Schmerz zu fühlen, sprich es aus, zeige dich damit – es geschehen Wunder. Denn der Mensch, der dein Innerstes trifft, trägt in sich ebenso einen Schmerz. Er handelt nicht, um dich zu verletzen, sondern um sich vor seinem eigenen Schmerz zu schützen.

Wirkliche Furchtlosigkeit erwächst aus der Zartheit, aus der Bereitschaft,
dein verwundbares, wunderbares Herz von der Welt berühren zu lassen.
Du bist bereit, dich ohne Abwehr und ohne Scheu der Welt zu öffnen,
und du bist bereit, dein Herz mit anderen zu teilen.
(Chögyam Trungpa)

Sei du der Beginn
Trau dich bedingungslos zu lieben
Beginne mit dir
Vertraue, das Leben ist …wird so wunderbar.

Ich bin immer noch verletzlich. Das möchte ich auch nicht ändern. Doch wenn heute ein geliebter Mensch meine tiefste Wunde berührt, dann weiß ich: „Das ist Vertrauen.“ Ja, es darf auch schmerzen, doch ich muss mein Herz nicht mehr verschließen. Ich bleibe in der Liebe und in meiner Verantwortung. Damit entlasse ich den anderen aus seiner „Schuld“, denn es ist mein Schmerz.
Es ist eine Erinnerung, mehr nicht.

Indem ich es da sein lasse und mitteile, können unsere Herzen offen und in Liebe bleiben. Gibt es ein größeres Geschenk?

Ich bin dankbar für jede Begegnung, denn alle haben mir in verschiedenen Lektionen aufgezeigt was in mir ist…

Astrid Hess, Zauberfrau – Mentorin – Berührende Astrid,  www.astridhess.de


Bildnachweis: LUCA TAGEBUCH, illustriert mit Aquarellmalerei und schönen Sprüchen zum Nachdenken, ISBN 9783982303260

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