6 Maßnahmen, um das hochsensible Nervensystem zu schonen

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(gpa) Hochsensible Menschen (HSPs) verfügen über ein Nervensystem, das eine höhere Verarbeitungskapazität für Reize hat, jedoch auch schneller überlastet werden kann. Die Informationen aus allen Sinnesorganen – sei es bewusst, unbewusst oder zufällig – gelangen in das Gehirn. Diese ständige Verarbeitung führt zu einer Überflutung, weshalb es wichtig ist, Möglichkeiten zu finden, um das hochsensible Nervensystem zu schonen.

Gabor Paranai, Profilbild, Netzwerkmitglied
Ein Beitrag von Gabor Paranai

Physikalische Filter, wie spezielle Maßnahmen und Geräte, können dabei helfen, die Reizüberflutung zu reduzieren und einen Ausgleich zu schaffen.

In diesem Beitrag werden verschiedene praktische physikalische Filter vorgestellt, die HSPs in ihrem Alltag unterstützen können.

6 physikalische Filter zur Schonung des hochsensiblen Nervensystems

Hier kommen physikalische Filter ins Spiel, die als „Ersatz“ für die fehlenden internen Filter im Nervensystem dienen. Einfache Hilfsmittel und Techniken können dabei helfen, den Reizpegel zu senken und eine notwendige Pause für das Gehirn zu schaffen.

1. Geräuschreduzierende Maßnahmen

Besonders Lärm kann für HSPs schnell belastend sein.

Ohrstöpsel, die speziell für den Schlaf oder den Alltag entwickelt wurden, bieten eine Möglichkeit, störende Geräusche zu minimieren.

Musiker verwenden oft Ohrstöpsel mit austauschbaren Filtern, die auf verschiedene Dezibel-Stufen angepasst werden können. Diese eignen sich nicht nur bei Konzerten, sondern auch im Alltag, um Lärmpegel gezielt zu regulieren. Solche professionellen Ohrstöpsel lassen sich einfach im Internet oder bei Fachgeschäften finden und sind oft individuell anpassbar.

Auch beim Autofahren kann die Stille ein beruhigender Filter sein.

Anstatt das Radio oder laute Musik zu hören, hilft es, einfach die natürlichen Geräusche des Fahrzeugs wahrzunehmen.

Das gleichmäßige Brummen des Motors, das rhythmische Klicken des Blinkers und das sanfte Rauschen des Windes können als beruhigende akustische Reize wirken, ähnlich wie ASMR-Erfahrungen.

2. Luftreiniger für eine bessere Raumqualität

Für viele HSPs sind auch Gerüche oder feine Partikel in der Luft eine Belastung.

Spezielle Luftreiniger mit HEPA-Filtern oder solchen, die für feinen Staub, Pollen oder Chemikalien konzipiert sind, bieten eine effektive Lösung.

Besonders in städtischen Gebieten oder in geschlossenen Räumen mit wenig Belüftung können diese Geräte dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern und unangenehme Reize zu reduzieren. Für manche HSPs ist die Kontrolle der Raumluft ein entscheidender Schritt zur Verbesserung ihres Wohlbefindens.

3. Schlafmasken und visuelle Reizkontrolle

Auch das visuelle System kann überreizt werden. HSPs reagieren oft empfindlich auf helles Licht oder visuelle Ablenkungen.

Eine einfache Schlafmaske kann helfen, visuelle Reize auszuschalten und eine Pause für das Gehirn zu schaffen.

Speziell für den Schlaf oder für kurze Entspannungsphasen, wie Powernaps, sind solche Masken besonders nützlich. Sie blockieren Licht und helfen, schneller in einen erholsamen Zustand zu kommen.

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4. Elektrosmog reduzieren

Elektronische Geräte wie WLAN-Router, DECT-Telefone oder Mobiltelefone können ebenfalls als Belastung empfunden werden.

Eine einfache Maßnahme besteht darin, diese Geräte während Ruhephasen, wie dem Mittagsschlaf oder der Nachtruhe, auszuschalten.

Besonders hilfreich ist es, das WLAN bereits einige Stunden vor dem Schlafengehen zu deaktivieren, um den Elektrosmog zu reduzieren. Dies schafft eine ruhigere und weniger stimulierende Umgebung für das Gehirn, was einen erholsameren Schlaf fördert.

5. Atemtechniken und kurze Momente der Meditation

Zusätzlich zu diesen physikalischen Filtern können Atemtechniken und das bewusste Schließen der Augen als einfache Maßnahmen genutzt werden, um das Nervensystem zu beruhigen.

Tiefes Bauchatmen aktiviert den Parasympathikus, den Teil des Nervensystems, der für Entspannung und Erholung zuständig ist.

Schon wenige Minuten der Konzentration auf den Atem können helfen, die Reizaufnahme zu reduzieren und das Nervensystem zu entlasten. Kurze Momente der Meditation, in denen die Augen geschlossen werden und der Atem im Fokus steht, sind wie ein Reset-Knopf für das überlastete Nervensystem.

6. Weitere physikalische Filter, die das hochsensible Nervensystem schonen

Neben den erwähnten Maßnahmen gibt es viele weitere Möglichkeiten, den Alltag für HSPs zu erleichtern. Dazu gehört zum Beispiel das Tragen von weichen, bequemen Stoffen, die die Haut nicht reizen, oder das Verwenden von Sonnenbrillen bei grellem Licht.

Auch das bewusste Ausschalten von störenden, unnötigen Hintergrundgeräuschen, wie dem Fernseher oder lauten Gesprächen, kann helfen.

Solche physischen Anpassungen ersetzen die fehlenden internen Filter und sorgen dafür, dass die Nerven weniger belastet werden.

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Fazit: Filter, um das hochsensible Nervensystem zu schonen

Es gibt viele Techniken und Methoden, um Stress zu reduzieren, doch physikalische Filter bieten praktische und sofort umsetzbare Hilfen, die leicht in den Alltag integriert werden können.

Ob durch spezielle Ohrstöpsel, Luftreiniger, das Ausschalten von Geräten oder das bewusste Verwenden von Atemtechniken – HSPs haben die Möglichkeit, ihre Umwelt so zu gestalten, dass sie weniger Reizen ausgesetzt sind.

Diese Maßnahmen unterstützen dabei, die überfordernde Informationsflut zu reduzieren und einen positiven, ausgeglichenen Alltag zu führen.

Jeder Mensch ist individuell, und daher ist es wichtig, die für sich passenden Filtermethoden zu finden und in den Alltag zu integrieren.

So können auch in einer reizintensiven Welt Momente der Entspannung und Balance geschaffen werden.

Probiert es einfach mal aus und entdeckt, was für euch funktioniert!

Gabor Paranai, EMB®-Berater/Coach, www.gabor-paranai.com, Netzwerkmitglied für 93413 Cham (D)


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2 Kommentare

  1. Nicht zu unterschätzen ist auch ein höherer Nährstoff-Verbrauch, bei mir war Magnesium und B12 ein erheblicher Faktor, um die Nerven zu unterstützen. So bin ich selbst zu meinem heutigen Job gekommen, habe mich immer mehr mit Mikronährstoffen beschäftigt und selbst getestet.

    1. Hallo Jana,
      absolut, Omega-3 ist ein weiterer entscheidender Faktor! Ich habe auch festgestellt, wie wichtig diese Fettsäuren für das Nervensystem und die allgemeine Entzündungsregulation sind. Besonders bei chronischem Stress oder Entzündungen hat Omega-3 einen enorm positiven Effekt auf meine geistige Klarheit und Ausgeglichenheit. Es hat mir geholfen, sowohl meine Konzentration zu verbessern als auch meinen emotionalen Zustand zu stabilisieren.
      Die Kombination von Omega-3 mit Vitamin D3 und K2 scheint für viele Menschen wie ein kleines „Power-Team“ zu wirken. Es unterstützt nicht nur das Gehirn und die Stimmung, sondern fördert auch die Herzgesundheit und die allgemeine Entzündungshemmung im Körper.

      Liebe Grüße
      Gabor

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