5 Tipps, um Zeiten der Veränderung hochsensibel zu meistern

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(kso-db029-b01) Für Menschen, die hochsensibel sind, ist es in Zeiten der Veränderung nicht leicht, sich durchwegs gut zu fühlen. Die Herausforderungen sind aus unterschiedlichen Gründen ziemlich groß.

Karin Sommer
Ein Beitrag von Karin Sommer

Natürlicherweise geht deine Aufmerksamkeit als sehr empfindsame Person zu den anderen. Du spürst die Schwingungen, nimmst ihre Gedanken wahr, bemerkst, wie es den anderen geht, ohne jemals entschieden zu haben, das zu tun. Es ist deine Stärke, aber auch dein Autopilot.

Du spürst die Vibrationen, die gesellschaftlichen Umwälzungen, das Ringen um Neues, das Festhalten am Alten, die Angst, die Aufregung, die Freude, den Zorn der Menschen in einer Zeit, in der nichts beim Alten bleibt.

Du nimmst das wahr, auch wenn du keine Zeitungen liest, auch wenn du deine Zeit in Social Media eingeschränkt hast oder dich ganz aus ihnen fernhältst. Wenn du nicht weißt, warum du dich auf deine im nächsten Jahr geplante Hochzeit nicht freust, liegt es vielleicht gar nicht an deiner persönlichen Situation. Es kann auch daran liegen, dass du spürst, dass das kommende Jahr völlig unvorhersehbar, nur sehr bedingt planbar ist. Viele deiner Stimmungen hängen mit all dem zusammen, was du wahrnimmst, dessen du dir aber nicht immer bewusst bist.

Dein Körper ist Teil deines sensiblen Wesens. Er reagiert empfindsam auf alle deine Gedanken und Gefühle. Wie bei allen Menschen unterscheidet dein Gehirn nicht zwischen Realität und Fiktion.

Wenn du angstbesetzten Gedanken Raum gibst, reagiert dein Körper mit unterschiedlichsten Beschwerden.

Wenn du lange bei vergangenen schlimmen Erlebnissen verweilst oder der Angst vor der Zukunft die Herrschaft über deinen Sonntagnachmittag übergibst, ist das für dein Hirn und deinem Körper somit die Wirklichkeit. Das, was jetzt passiert. Dein Körper verspannt sich, die Atmung wird flach und mit unterschiedlichen körperlichen Empfindungen signalisiert dein Körper, dass er mit dieser Realität nicht glücklich ist. Zur Erinnerung: Mit einer, die gar nicht wirklich existiert. Stell dir erst vor, wie dein Körper reagiert, wenn du deine Fähigkeiten nicht erkennen kannst, über Selbstzweifel strauchelst oder das Gute im Leben nicht für dich vorgesehen erklärst.

Natürlich gibt es weitere Themen, die aufgrund deiner hohen Empfindsamkeit dazu führen, dass du emotional schnell aus dem Gleichgewicht rutschst. Das Wichtige ist aber in diesem Fall keine vollzählige Aufzählung der Hemmschuhe, sondern die Fokussierung auf deine Begabungen, um dein emotionales Wohlbefinden zurückzubekommen, wenn du es verloren hast:

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5 Tipps für Zeiten der Veränderung

Tipp 1:

Du kannst gut damit umgehen, allein zu sein und hältst die Stille aus. 10 Minuten pro Tag, am besten am Morgen, wenn dein Verstand noch halb schläft, reichen aus, um dir der Einflüsse, denen du ausgesetzt ist, gewahr zu werden. Nenn es Mediation oder „rumsitzen und blöd schauen“, Einstimmung auf den Tag oder was dir sonst noch einfällt. Sitze auf deiner Hausbank, auf dem Sofa, am Tisch oder auf dem Teppich. Lerne, still zu werden, um überhaupt erst zu bemerken, worauf deine emotionalen Schwankungen zurückzuführen sind.

Tipp 2:

Dein wundervolles, empfindsames Wesen reagiert auf wohltuende Impulse genauso schnell wie auf irritierende. Wann immer ich mit sehr empfindsamen Menschen arbeite, bin ich erstaunt, wie schnell sich ihre Stimmungslage verändert, wenn sie ihre Aufmerksamkeit in Richtung Wohlfühlen lenken. Es erfordert Entschlossenheit und Übung, die Antennen einzufahren, die Aufmerksamkeit vom Außen auf sich zu lenken, aber es ist sehr schnell möglich. Stell dir bildlich vor, du fährst deine Antennen ein. Nimm die Grenzen deines Körpers wahr, verschränke die Arme einen Moment und spüre nach. Spüre den Boden unter deinen Füßen und verbinde dich ganz bewusst damit. Stell dir eine unsichtbare Blase um dich herum vor, in die niemand eindringen kann. Sie hilft besonders, wenn viele Menschen um dich herum sind.

Tipp 3:

Die unsichtbare Blase hilft allerdings nicht nur bei intensiven Emotionen der Menschen um dich herum, sie hilft auch, um Pausen zu bekommen von der Intensität der Gefühle und Gedankenfeldern im größeren Kontext. Alles, was da draußen brodelt, die Gefühle des Kollektivs, nimmst du wahr, solange bis du beschließt, dich in deine Höhle zurückzuziehen und, dass heute alles draußen bleibt. Die Türen und Fenster, die Mauern deines Zuhauses bilden die undurchdringliche Grenze. Jetzt kommt die Jahreszeit, in der wir mehr nach innen gehen, dem Rhythmus der Natur folgend. Stell dir vor, du bist ein Igel und rollst dich manchmal zusammen. Solange bis du Hunger bekommst oder Lust hast, frische Luft zu schnuppern. Nutze deine lebendige Fantasie, um dir bei deiner lebenswichtigen Abgrenzung zu helfen.

Tipp 4:

Begegne deinem Körper mit all seinen oft undurchschaubaren Empfindungen mit Verständnis. Begebe dich so oft wie möglich in seine Welt, die aus sinnlichem Erfahren im Hier und Jetzt besteht. Gestehe ihm zu, dass er viele Momente benötigt, in denen die Welt in Ordnung ist. Jetzt. In Ordnung. Mit der Wärmeflasche auf dem Sofa, beim Essen am Küchentisch. Zum Heilen, zum Gedeihen braucht dein Körper Augenblicke mit der klaren Botschaft: Jetzt ist alles gut. Dein Körper lebt im Hier und Jetzt. Gönn ihm Verschnaufpausen, vermittle ihm, dass alles schon da ist, was ihm ermöglicht, heil und gesund zu sein.

Tipp 5:

Gib deinen Gefühlen die Bedeutung, die sie haben. Nicht mehr und nicht weniger. Sie bringen Saft in dein Leben, Farben, Schattierungen. Bringen dich zum Handeln und sorgen dafür, dass du deinen Wünschen nachgehst. Wertschätze sie, so wie du alles wertschätzt, das dir begegnet. Sie sind ein Teil deiner menschlichen Erfahrung, auf die du Einfluss hast. Du bist mehr als deine Gefühle, so viel mehr.

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Diese Zeit ist sehr bewegt. Lass dich von ihr in Richtung einer wunderbaren Zukunft bewegen. Wie auf einem Schiff. Die Wellen sind an einem Tag friedlich, am nächsten Tag peitschen sie über Deck und du bleibst besser in deiner Kajüte. Dennoch gilt in jedem Moment die Frage:

Wie kann ich die wundervollen Qualitäten meiner Sensibilität in diesem Moment nutzen, damit ich mich ein bisschen besser fühle?

Karin Sommer, Heilpraktikerin für Psychotherapie, www.empfindsamundstark.de


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