5 Tipps für das erfolgreiche Führen von hochsensiblen Mitarbeitern

5 Tipps für erfolgreiches Führen von hochsensiblen Mitarbeitern, Fachartikel

(gfa) Wusstest du? Hochsensible Mitarbeiter können in einem Zustand der Überstimulation plötzlich alles andere als emphatisch, sensibel oder leistungsstark sein. Dieser Tatsache sollten sich alle Führungskräfte bewusst sein, wenn es um das erfolgreiche Führen von hochsensiblen Menschen geht.

Gabriele Fasching
Ein Beitrag von Gabriele Fasching

Das Gehirn eines hochsensiblen Menschen ist darauf ausgerichtet, alle Informationen von der Außen- und Innenwelt gründlich zu verarbeiten.

Positive Auswirkungen davon sind eine hohe Kreativität, ein feiner Instinkt und Genauigkeit im Erledigen von Arbeiten. Negativ dabei ist, dass genau diese umfangreiche Wahrnehmung und Informationsverarbeitung leicht Überstimulation und Stress erzeugt.

Bei 20 % aller Menschen zeigt sich dieses Wesensmerkmal, was weder eine Krankheit noch psychische Störung ist! Es ist eine angeborene Funktionsweise des Nervensystems und kommt bei Frauen und Männern gleichermaßen vor, wobei Männer eher Schwierigkeiten damit haben.

Nach wie vor wird der Begriff Sensibilität (Empfindsamkeit) fälschlicherweise von vielen Menschen als eine Form von Schwäche assoziiert, was vor allem für hochsensible Menschen, mit einem niedrigen Selbstbewusstsein, sehr negative Auswirkungen hat. Daher wichtig für Menschen in Führungspositionen: Das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter großzügig entwickeln.

WER MENSCHEN ERFOLGREICH FÜHREN MÖCHTE, MUSS IHNEN ZUTRAUEN SCHENKEN UND AN SIE GLAUBEN KÖNNEN.

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5 Tipps für erfolgreiches Führen von hochsensiblen Menschen

1. Kein Wettbewerb

Eine Motivation oder ein Ansporn durch Wettbewerb entspricht nicht der Einstellung, dem Denken sowie Empfinden, eines HSPs (hochsensiblen Menschen). Sie haben einen hohen Sinn für Gerechtigkeit, legen Wert auf Loyalität und harmonische Beziehungen, weshalb für sie ein Wettbewerbsstreben, Leistungsvergleich oder Konkurrenzdenken weder Sinn macht noch positive Auswirkungen hat; im Gegenteil, es belastet sie eher.

Wer hingegen Visionen aufzeigt, Leidenschaft und Inspiration vermittelt, motiviert hochsensible Menschen.

2. Ehrliche Gesprächskultur

Hochsensible machen häufig die Erfahrung, dass ihre Sensibilität als Nachteil angesehen wird. Meistens halten sie sich mit guten Lösungen zurück, auch wenn diese enorm hilfreich für den Erfolg des Projektes sind. Sie brauchen deshalb die Sicherheit, sich offen mitteilen zu können.

Dafür ist es wichtig für Gespräche ausreichend Zeit zu planen und eine wertschätzende Kommunikationskultur zu entwickeln.

Ein hilfreiches Werkzeug sind Feedbacks. Hochsensible Mitarbeiter arbeiten meist sehr hart und haben trotzdem das Gefühl nicht genug zu leisten. Gut geführte Feedbackgespräche helfen Leistungen zu erkennen und ermöglichen eine Selbstkontrolle des Mitarbeiters. Doch Vorsicht, Hochsensible nehmen Gestik, Mimik, kleinste Veränderungen beim Gegenüber wahr.

Wer nicht ehrlich ist, löst bei hochsensible Menschen ein ungutes Gefühl aus, was Misstrauen und Unsicherheit erzeugt.

3. Echtes Vertrauen

Hochsensible erkennen oft früher Probleme als andere. Sie haben durch ihre hohe Wahrnehmung „ein Gefühl“, doch können sie dieses zu diesem Zeitpunkt anhand von Fakten nicht darstellen – was jedoch von normal-sensiblen Menschen gerade dann eingefordert wird. Es ist ihr Instinkt, der sie früh auf mögliche Probleme hinweist, noch ohne genaue Daten, weshalb sie ihre Bedenken häufig nicht mitteilen.

Eine gute Führungskraft ist daher aufgerufen das Vertrauen im Team zu fördern und Zutrauen zu schenken.

Dann werden Hochsensible den Mut aufbringen, ihrem Instinkt zu folgen und sich frühzeitig mitzuteilen.

4. Prioritäten setzen

Hochsenible sind Tausendsasser. Sie sollten lernen Prioritäten zu setzen, denn ihre vielen, vielen Ideen, sind in einem Leben nicht umsetzbar. Aufgrund der Wahrnehmung bieten sich ihnen Unmengen an Möglichkeiten. Was erklärt, warum sie nur schwer schnelle Entscheidungen treffen können.

Besser wäre etwas Zeit, damit sie ihre Gedanken sortieren und Lösungen vorab prüfen können. Helfen wir dem hochsensiblen Menschen beim Strukturen erstellen und Prioritäten setzen, kann dieser besser an die geforderte Umsetzung gehen. Apropos perfekt: Hochsensible sind detailverliebt, gewissenhaft und perfektionistisch veranlagt. Passiert ihnen doch ein Fehler, sind sie sehr, sehr streng mit sich selbst.

Führungskräfte sollten helfen, einen positiven Umgang mit Fehler zu entwickeln.

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5. Persönlichkeit fördern

Persönliche Entwicklung ist für hochsensible Menschen notwendig, wenn sie ein gesundes, erfolgreiches Berufsleben führen möchten. Die Erfahrung zeigt, dass sie aufgrund fehlender Persönlichkeitsentwicklung in ein Rollenverhalten schlüpfen. Sie passen sich ihrem Gegenüber gekonnt an (ein Thema, mit dem sich jeder Hochsensible einmal gründlich auseinandersetzen sollte!).

Dieses Verhalten „sich anzupassen“ wird oft sehr spät (oder gar nicht) erkannt. Die Folgen sind Frust, Konflikt, Überforderung (Burn-Out), Unterforderung (Bore-Out) uvm.

Ein hochsensibler Mensch ist oft erst dann erfolgreich, wenn er ein gutes Selbstmanagement vorgelebt bekommt und für sich entwickelt.

Hochsensible Mitarbeiter sind Teamplayer. Sie brauchen einen Arbeitsplatz an dem sie ungestört arbeiten können. Sie können auch in höheren Positionen sehr gute Leistungen erbringen. Generell sind Hochsensible stark in der Kommunikation und haben eine gute Beobachtungsgabe.

Empathie müssen sie nicht entwickeln – die ist ihnen angeboren.

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Hochsensible nehmen Probleme schon beim Entstehen wahr – was für ein Vorteil für Unternehmen! Voraussetzung dafür sind optimale Rahmenbedingungen, auf welche ein hochsensibler Mensch mit Höchstleistungen reagiert. Für hochsensible Menschen ist es ein wahres Vergnügen, gemeinsam neue Ideen (Lösungen) gewinnbringend umzusetzen.

NIEMAND KANN ALLES SEIN, ABER GEMEINSAM KÖNNEN WIR ALLES.

Gabriele Fasching, Beratung und Persönlichkeitstraining, www.absichtlich.com


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Ein Kommentar

  1. ui, da ist mir ein Fehler unterlaufen, wollte mir eine Mail schicken und nicht einen Kommentar verfassen. Nun mache ich es eben doch :-).
    Der Artikel berührt mich und drückt genau das aus, was ich nicht besser beschreiben könnte. Werde den Artikel bei Gelegenheit meinem super Chef zeigen. Auch wenn er alles wie empfohlen macht, ist es trotzdem schön, wenn er weiss warum ich so bin, wie ich bin. Herzlichen Dank für den Artikel!

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